
Der Sender hatte sein einstiges Aushängeschild in den vergangenen Jahren äußerst stiefmütterlich behandelt, sodass die kreativen Köpfe vor und hinter der Kamera mit dem Video-on-Demand-Anbieter nun einen neuen Partner präsentieren, der die Entwicklung von "Pastewka" weiter vorantreiben wird. Die achte Staffel soll Anfang 2018 verfügbar sein; wie viele Folgen sie umfassen wird, gab man noch nicht bekannt.
Bastian Pastewka äußerte sich auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz wie folgt: "Die Serie 'Pastewka' ist und bleibt ein Herzensprojekt! Das fantastische Ensemble und ich werden zur achten Staffel vollständig und hochmotiviert antreten. Ich persönlich freue mich über die entschlossene Aufbruchsstimmung unserer neuen Partner Amazon Prime Video, die unserer kleinen bescheuerten Familienserie gerade einen willkommenen frischen Schwung verpassen". Ebenjener schien in der jüngeren Vergangenheit in Sat.1 unsicherer denn je, hinter der Aussage kann man also durchaus auch Kritik an seinem ehemaligen Haussender heraushören.
Der Schauspieler und Comedian richtete zudem auch einige Worte an seine Anhängerschaft: "Ich danke zugleich allen Fans, die 'Pastewka' seit Jahren die Treue halten und uns in sozialen Netzwerken fies beschimpfen, wenn wir eine Pause einlegen! Es wird uns eine Ehre sein! Viel Vergnügen!"
Für Amazon Prime Video ist die Fortsetzung von "Pastewka" ein weiterer Glücksgriff im deutschen Fiction-Bereich, hat man doch beispielsweise ab dem 17. März die neue Serie "You are Wanted" von und mit Matthias Schweighöfer im Portfolio. Zudem wurde die Nachfolgeserie zu "Deutschland 83" mit dem Titel "Deutschland 86" angekündigt. Auch für den neuen "Bullyparade"-Kinofilm konnte man sich ein Verwertungsfenster sichern.
Christoph Schneider, Geschäftsführer Amazon Video Deutschland, freut sich ebenfalls über die Zusammenarbeit: "Bastian Pastewka bei Amazon Prime Video: Das sind sehr gute Nachrichten für die vielen 'Pastewka'-Fans in Deutschland und Österreich. Wir sind glücklich, eine der beliebtesten und renommiertesten deutschen Comedyserien exklusiv fortzusetzen". Bereits jetzt sind alle seit 2005 entstandenen 67 Folgen der Comedyserie beim On-Demand-Anbieter abrufbar.
Hinter der achten Staffel von "Pastewka" steht wieder die Kölner Produktionsfirma Brainpool, die seit dem TV-Abschied von Stefan Raab bislang kaum größere Projekte an Land ziehen konnte. Das neue hauseigene Label Brainpool Pictures wird für die neuen Folgen im Auftrag von Minestrone TV verantwortlich zeichnen. Tobi Baumann, Geschäftsführer der Brainpool TV GmbH, sieht in der Zusammenarbeit vor allem neuen, kreativen Spielraum: "Mit Amazon Prime Video haben wir einen tollen Partner gefunden, um unsere Comedy-Serie 'Pastewka' innovativ weitererzählen zu können. Bei Amazon Prime Video teilt man unsere Liebe zu außergewöhnlichen Inhalten und auch die Vision für neue innovative Vermarktungsstrategien. Wir bedanken uns schon jetzt bei unseren Partnern für das Vertrauen und die kreative Gestaltungsfreiheit und freuen uns sehr auf die gemeinsame Arbeit."
Inhaltlich bildet die Serie das Leben des Comedians Bastian Pastewka ab - zumindest soll es den Anschein erwecken. Der 44-Jährige spielt sich darin selbst und fällt vor allem dadurch auf, dass er in jedes erdenkliche Fettnäpfchen tritt, das sich ihm in den Weg stellt - sowohl beruflich als auch privat. Weitere Hauptrollen haben Sonsee Neu als Freundin Anne Leyfert, Matthias Matschke als Bastians Bruder Hagen, Cristina do Rego als Nichte Kim sowie Bettina Lamprecht als verhasste Nachbarin und Freundin von Hagen Svenja Bruck.
Gelegentlich taucht auch sein Vater Volker (Dietrich Hollinderbäumer) auf, der seinen Sohn trotz dessen Bekanntheitsgrades für einen egoistischen, selbstverliebten und nichtsnutzigen Faulenzer hält. Zudem ist Sabine Vitua in der Rolle als Bastians Managerin Regine Holl zu sehen. Neben dem Hauptcast statten immer wieder prominente Kollegen wie Annette Frier, Michael Kessler, Anke Engelke oder Hugo Egon Balder der Serie einen Besuch ab, die als Gaststars ebenfalls sich selbst spielen und von Bastian des Öfteren veräppelt, auf die Palme gebracht oder gar eiskalt ausgenutzt werden.
20.02.2017 - Dennis Braun/wunschliste.de
Bild: Brainpool/Sat.1/Frank Dicks
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